Zur Nachahmung des natürlichen Zyklus werden je nach Infertilitätsursache und Zeitpunkt während der Follikelreifung verschiedene Substanzen eingesetzt.
Hormonelle Stimulation – Medikamentenübersicht
Schon gewusst ...?
Gonadotropine unterscheiden sich durch ihre Herstellung:
Urinäre Gonadotropine
Der Urin von Frauen nach der Menopause wird gesammelt und entsprechend aufbereitet. LH und FSH sind im Urin als Mischung vorhanden. Belässt man im Aufbereitungsprozess diese Kombination, so wird sie humanes Menopausengonadotropin (hMG) genannt.
Rekombinante Gonadotropine
Biotechnologisch durch modernste Verfahren hergestellte Gonadotropine, die eine Proteinreinheit von über 99 % aufweisen.
- Wie wirkt das Medikament?- Im natürlichen hormonellen Regelkreis hemmt Clomifen das negative Feedback der körpereigenen Östrogene und stimuliert dadurch im Hypothalamus die Freisetzung von GnRH. Dadurch wird die Hypophyse angeregt, mehr LH und FSH freizusetzen. → Follikelreifung und Auslösung des Eisprungs - Dosierung
 - Verabreichungsform 
 Tabletten
 - Art des Medikaments 
 chemisch synthetisierter selektiver Östrogenrezeptormodulator (SERM)
 - Start der Therapie 
 einmal täglich ab dem 5. Zyklustag
 - Einnahmedauer 
 5 Tage
 - Therapiedauer 
 max. 3 Monate
 - Wann wird Clomifen eingesetzt?- Die Stimulation mit Clomifen wird als einfache, eher milde Methode betrachtet und deshalb gerne als erster Schritt bei Frauen mit Kinderwunsch eingesetzt, die keinen Eisprung haben. - → bei OI/IUI 
- Wie wirkt das Medikament?- Die FSH-Verabreichung soll das körpereigene FSH substituieren. Entweder wird FSH verabreicht, um einen körpereigenen Mangel auszugleichen oder um eine medizinisch-assistierte Reproduktionstechnik (IVF, ICSI) durchzuführen. - Dosierung
 - Verabreichungsform 
 Fertigspritzen (Pens) oder Trockensubstanz
 - Art der Medikamente 
 Gonadotropine
 - Start der Therapie 
 Einmal täglich wird die Injektionslösung unter die Haut (subkutan) gespritzt.
 - Einnahmedauer 
 Dosierung und Dauer richten sich nach dem Therapieziel und werden vom Arzt individuell festgelegt. Je nach Behandlungsschema und Therapieziel wird FSH in Kombination mit weiteren Hormonen verabreicht.
 - Wann wird FSH eingesetzt?- Bei der Frau wird es zur Stimulation des Follikelwachstums eingesetzt.
- Beim Mann wird es zur Stimulierung der Spermienproduktion eingesetzt
 
- Wie wirkt das Medikament?- Die zur FSH zusätzliche LH-Verabreichung soll das körpereigene LH substituieren. Entweder wird LH verabreicht, um einen körpereigenen Mangel auszugleichen oder um eine medizinisch-assistierte Reproduktionstechnik (IVF, ICSI) durchzuführen. - Dosierung
 
 - Verabreichungsform 
 Fertigspritzen (Pens)
 - Art der Medikamente 
 Gonadotropine
 - Start der Therapie 
 Einmal täglich wird die Injektionslösung unter die Haut (subkutan) gespritzt.
 - Einnahmedauer 
 Dosierung und Dauer richten sich nach dem Therapieziel und werden vom Arzt individuell festgelegt. Das Kombinationspräparat (LH, FSH) liegt als bereits vorgefertigte Lösung vor.
 - Wann wird LH eingesetzt?- Einsatz zur Stimulierung der Follikelreifung bei Frauen mit schwerem LH- und FSH-Mangel - LH wird in der Regel in Kombination mit FSH verabreicht.
 
- Wie wirkt das Medikament?- Normalerweise wird hCG von der Plazenta gebildet und unterstützt die Schwangerschaft. Weiter fördert es die Bildung und die Funktion des Gelbkörpers (Bildung von Progesteron) und der Gebärmutterschleimhaut. 
 - Dosierung
 - Verabreichungsform 
 Injektionslösung in einer Fertigspritze
 - Art der Medikamente 
 Gonadotropine
 - Start der Therapie 
 nach Abschluss der hormonellen Stimulation
 - Einnahmedauer 
 einmalig zur Auslösung des Eisprungs
 
 - Wann wird hCG eingesetzt?- Frau 
 Bei der hormonellen Stimulation wird es verabreicht, um die Eizellreifung abzuschliessen und den Eisprung auszulösen.- Mann 
 Beim Mann wird es zur Therapie des Hodenhochstands und bei verzögerter Pubertät eingesetzt sowie bei Fruchtbarkeitsstörungen infolge von Störungen im hormonellen Regelkreis (Mangel an FSH und LH) und ungenügender Bildung von Testosteron in den Hoden.
- Wie wirkt das Medikament?- GnRH-Agonisten oder -Antagonisten vermeiden einen frühzeitigen Eisprung. Die Eizelle würde ansonsten für die Eizellentnahme verlorengehen. - Dosierung
 - Verabreichungsform 
 Injektionslösung nach Aufbereitung einer Trockensubstanz
 - Start der Therapie 
 vor und während der hormonellen Stimulation
 - Agonist oder Antagonist 
 richtet sich nach dem Befund (Patientin) und dem Behandlungsschema
 - Wann werden GnRH-Agonisten/-Antagonisten eingesetzt?- Bestandteil des Stimulationsprotokolls bei hormoneller Stimulation 
- Wie wirkt das Medikament?- Progesteron dient zur Stimulation der Gebärmutterschleimhautentwicklung, sodass sich die befruchtete Eizelle optimal einnisten kann. Zusätzlich verhindert es die Heranreifung weiterer Follikel und unterstützt allgemein die Schwangerschaft. - Dosierung
 - Typ des Medikaments 
 Gestagene (Gelbkörperhormone)
 - Verabreichungsform 
 Tabletten, Vaginalgel, Spritzen
 - Start der Therapie 
 circa Tag 13, nach Auslösung des Eisprungs
 - Dauer der Therapie 
 tägliche Gabe bis Tag 28
 - Wann wird Progesteron eingesetzt?- Einsatz in der zweiten Phase des Menstruationszyklus (Lutealphase) - Einsatz bei spontanen und bei induzierten Zyklen im Rahmen der assistierten Reproduktion 
Was ist ein Stimulationsprotokoll?
Da sich die individuellen Dosierungen, Medikamentzusammensetzungen und Zeitfenster je nach Patientin unterscheiden, erstellt der behandelnde Arzt ein sogenanntes Stimulationsprotokoll. Dieses zeigt die aufeinanderfolgenden Medikamentanwendungen und die entsprechenden Zeitpunkte auf und erleichtert die Planung. Es wird Ihnen auch helfen, die ganze Behandlung optimal nachvollziehen zu können.
